Nach dem Schulterschluss des Hospital at Home Deutschland e.V. mit der Swiss Hospital at Home Society wurde im Herbst 2025 auch mit der UK Hospital at Home Society eine Kooperation eingegangen. Die gemeinsame Vision ist, einen europäischen Verbund zu bilden, dessen Netzwerk und gebündelte Aktivitäten in Forschungsfragen und Wissenstransfer, Synergien heben sollen. Des Weiteren stehen alle Länder vor der Herausforderung der Einbettung des Modells in die lokalen strukturellen Kosten und Abrechnungssysteme. Eine fortlaufende europäische Erweiterung der Gespräche ist geplant, wie etwas mit Frankreich und Spanien. Mit der Nordic Hospital at Home Society besteht bereits Kontakt.

Dieser länderübergreifende Austausch zeigt, dass Hospital-at-Home europaweit als zentrales Zukunftsmodell der integrierten Versorgung wahrgenommen wird. Durch die formalisierte Zusammenarbeit entsteht die Chance, voneinander zu lernen und gewachsene Strukturen kritisch zu vergleichen. Gleichzeitig können gemeinsame Forschungsfragen definiert werden, etwa zur Ergebnisqualität, Patientenzufriedenheit oder zur Kosten-Effektivität des Modells im internationalen Vergleich.Durch koordinierte Initiativen sollen Best Practices schneller identifiziert und für unterschiedliche Gesundheitssysteme adaptierbar gemacht werden. Besonders im Fokus stehen dabei Fragen der Qualitätssicherung, der digitalen Interoperabilität und der gemeinsamen Entwicklung evidenzbasierter Leitlinien.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Harmonisierung digitaler Standards. Da technologische Infrastruktur und Interoperabilität entscheidend für eine sichere Versorgung im häuslichen Umfeld sind, wollen die Partnergesellschaften technische Mindestanforderungen und Referenzarchitekturen gemeinsam weiterentwickeln. So sollen Datenwege vereinfacht und die sektorübergreifende Zusammenarbeit verbessert werden.

Auch gemeinsame Pilotprojekte und Forschungsverbünde sind bereits im Gespräch, um die Wirkung des Modells grenzüberschreitend zu evaluieren. Durch die Bündelung der Expertise entsteht ein europäisches Lernökosystem, das Innovationen beschleunigt und politische Entscheidungsprozesse unterstützt.
Denkbar ist, europäische Trainingsprogramme für Kliniken, Pflegefachpersonen und medizinische Teams aufzubauen, um das Know-how rund um Hospital-at-Home breiter verfügbar zu machen. Auch politische Entscheidungsträger sollen stärker eingebunden werden, um nachhaltige Rahmenbedingungen zu schaffen und regulatorische Hürden abzubauen.

Langfristig soll ein europäischer Hospital-at-Home-Verbund entstehen, der als Think Tank, Netzwerk und Innovationsplattform agiert. Dabei geht es nicht nur um Wissenssammlung, sondern auch um die aktive Gestaltung der Versorgungslandschaft von morgen. Für Hospital at Home Deutschland e.V. bietet dieser Prozess die Möglichkeit, die deutsche Perspektive prominent einzubringen und gleichzeitig von den Vorreitern in anderen Ländern zu profitieren. So wächst Schritt für Schritt ein europaweites Ökosystem, das Patient:innen moderne, flexible und qualitativ hochwertige Behandlung zu Hause ermöglicht.

Für Hospital at Home Deutschland e.V. bedeutet dies einen wichtigen Schritt hin zu stärkerer internationaler Vernetzung – und zu einer Versorgung, die Patient:innen in ganz Europa zugutekommt.